Bundeskabinett beschließt Verträge für Pandemie-Impfstoffversorgung bis ins Jahr 2029
Die Bundesregierung informierte am 24. Februar darüber, dass auf "Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums, des Bundesgesundheitsministeriums und des Bundesfinanzministeriums und in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt ein Staatssekretärsausschuss und eine Taskforce Impfstoffproduktion" gegründet wurde. Mit der heutigen Verkündung, dass das "das Kabinett mit fünf Unternehmen Verträge zur Bereitstellung von Corona-Impfstoffen für die kommenden Jahre bis 2029" beschlossen hat, hätte laut Angaben der Regierungsseite diese Taskforce nun "ihr Mandat erfüllt". Dadurch "endet zum 31. März 2022" die Arbeit dieser Gruppe.
Das Kabinett hat beschlossen, mit 5 Unternehmen Verträge zur Bereitstellung von #COVID19-Impfstoffen bis zum Jahr 2029 abzuschließen. @Karl_Lauterbach dazu: „So stellen wir sicher, dass künftig schnell die Bevölkerung mit #Impfstoff versorgt werden kann.“ https://t.co/MTo4dKvlkN
— BMG (@BMG_Bund) March 16, 2022
Das weitere Management übernehme nun laut Medienangaben das "im Zuge der Pandemie errichtete Zentrum für Pandemieimpfstoffe und -Therapeutika beim Paul-Ehrlich-Institut". Zu den genannten Aufgaben der "Taskforce Impfstoffproduktion" heißt es auf der Webseite der Bundesregierung im Jahr 2021:
"Ziel des neu eingerichteten Staatssekretärsausschusses und der neuen Taskforce Impfstoffproduktion ist es, ein Monitoring aufzusetzen, um in Zusammenarbeit mit den betroffenen Unternehmen gegenzusteuern, sollte es zu Engpässen in der Impfstoffproduktion kommen. Dieses Monitoring betrifft die gesamte Wertschöpfungskette von der Beschaffung von Rohstoffen bis hin zur Produktion und Abfüllung der Impfstoffe einschließlich der erforderlichen Impfnebenprodukte (Kochsalzlösung, Kanülen, etc). Die Taskforce Impfstoffproduktion dient zudem als Ansprechpartner für die Wirtschaft und die EU."
Der Bund zahlt demnach den nun bekannt gewordenen Unternehmen "ab dem Zeitpunkt der Bereitschaft" ein jährliches Bereitschaftsentgelt dafür, dass sie "die Kapazitäten erhalten und im Abruffall zeitnah für die Produktion von ausreichend Impfstoff für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen", so das Bundesgesundheitsministerium (BMG) laut der Pharmazeutischen Zeitung. Der Bund rechne hierbei nach eigenen Angaben "mit Kosten von bis zu 2,861 Milliarden Euro für die Jahre 2022 bis 2029".
Die Namen der Firmen, die in den kommenden Jahren die "Impfstoffversorgung im Pandemiefall" für Deutschland gewährleisten sollen, überraschen in vier Fällen. Dass der Pandemiegewinner aus Mainz, das Unternehmen BioNTech, mit weiteren Aufträgen rechnen darf, war zu erwarten. Die anderen vier Unternehmen sind nur bedingt bekannt:
CureVac/GSK: Gemeinsam mit dem Pharmakonzern GSK entwickelt CureVac mit Sitz in Tübingen aktuell einen COVID-19-Impfstoff der sogenannten zweiten Generation. Anfang Februar informierte das Handelsblatt, dass CureVac eine "klinische Studie mit mRNA-Grippeimpfstoffen" gestartet hätte. Zudem arbeitet es dabei mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline zusammen. Für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs der ersten Generation hatte das Unternehmen im Jahr 2020 rund 230 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm Impfstoffentwicklung erhalten, die jedoch nicht zum gewünschten Erfolg verhalfen.
Bietergemeinschaft Wacker/CordenPharma: Wacker Biotech in Amsterdam, Niederlande, und CordenPharma in Caponago, Italien, teilten im Dezember 2021 mit, dass das Unternehmensduo "Lösungen zur Formulierung von Lipid-Nanopartikeln zur Erweiterung ihres Portfolios im Bereich fortschrittlicher Arzneimittel" entwickeln wird. Des Weiteren heißt es in der Pressemitteilung:
"Gemeinsam decken WACKER und CordenPharma bereits heute beinahe die komplette Herstellungskette für mRNA ab – von der Lipid- und pDNA-Herstellung über die Produktion des mRNA-Wirkstoffs bis zur Abfüllung. Die erweiterte Expertise im Bereich LNP-Formulierung komplettiert das Portfolio. Kunden profitieren künftig davon, von einer Quelle mit dem gesamten mRNA-Baukasten versorgt werden zu können."
Celonic ist ein "Dienstleistungsunternehmen" mit zwei Standorten in Basel, Schweiz (Hauptsitz), und in Heidelberg, Deutschland. Dienstleistungen existieren "von der Zelllinienentwicklung, Herstellung von biopharmazeutischen Wirkstoffen und Arzneimitteln, sowie auch eine "mRNA-Kundenentwicklung".
IDT Biologika Dessau: Mit 750 Millionen Euro förderte der Bund im Jahr 2020 die Erforschung und Produktion von Corona-Impfstoffen, so das ZDF im Februar. Von den nicht rückzuzahlenden staatlichen Fördermitteln entfielen dabei unter anderem 375 Millionen Euro auf BioNTech und rund 114 Millionen Euro auf IDT Biologika aus Dessau. Im November 2020 hieß es beim MDR, dass "die Dessauer Pharma-Firma IDT Biologika als aussichtsreicher deutscher Mitwettbewerber um einen Corona-Impfstoff" galt. Die Bundesrepublik unterstützte das Unternehmen, indem sie "mindestens fünf Millionen Dosen" abkaufen wollte und dahingehend "einen Vorschuss" zahlte. Im Januar 2022 titelte die Ärztezeitung: "Coronaimpfstoff von IDT Biologika: Keine EU-Zulassung vor 2023". Aktuell befände sich "der Vektorimpfstoff noch in der Prüfung in einer Phase-I-Studie". Simone Kardinahl, Entwicklungsleiterin bei IDT, wird mit den Worten zitiert: "Wir brauchen in dieser Pandemie verschiedene Impfstoffe." Das Virus verändere sich stetig, und man müsse das Immunsystem auf unterschiedliche Weise trainieren. Dazu brauche es auch verschiedene Impfstoffe.
Im November des Vorjahres wurde bekannt, dass die EU-Kommission 60 Millionen Dosen des sogenannten Totimpfstoffes VLA2001 der Firma Valneva, eines französischen Biotechnologieunternehmens mit Sitz in Saint-Herblain in Frankreich, bestellt hätte. So heißt es in einem Artikel:
"Demnach plant Valneva – vorbehaltlich der Zulassung durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA – zunächst die Lieferung von 24,3 Mio. Dosen im zweiten und dritten Quartal 2022. Die Europäische Kommission kann diese Menge per Option auf insgesamt 60 Mio. Dosen erhöhen, von denen der Rest dann im Jahr 2023 geliefert werden würde."
Im Dezember 2021 verteilte die EU dementsprechende Produktionsaufträge, unter anderem an IDT Biologika Dessau, das zuvor auch schon das Produkt von AstraZeneca in seinen Werken produzierte. IDT Biologika investiert derzeit 100 Millionen Euro in den Pharmastandort Dessau. Die Investition ist Teil eines auf mehrere Jahre angelegten Programms. Damit will das Unternehmen dem weltweit wachsenden Bedarf an Vakzinen und Biopharmazeutika begegnen, so aktuelle Informationen von Pharma+Food.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wird zur Entscheidung der verkündeten Verträge mit den Worten zitiert:
"Pandemiebekämpfung funktioniert am besten mit entschlossenem Handeln, weitsichtiger Planung und ausreichend Ressourcen. Dieser Einsicht aus den letzten zwei Jahren folgen die heute beschlossenen Verträge. So stellen wir sicher, dass künftig schnell die Bevölkerung mit Impfstoff versorgt werden kann."
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck teilte laut Regierungsseite mit: "Wir haben die Lehren aus der Corona-Pandemie und der anfänglichen Impfstoffknappheit gezogen: Mit den Verträgen sichern wir die Impfstoffproduktion und -versorgung für die kommenden Jahre und treffen Vorsorge für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland."
Am 17. März wurde bekannt, dass die Original-Pressemitteilung aus bisher unbekannten Gründen auf der Seite der Bundesregierung entfernt wurde.
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